… es summt im Kleingarten

Niedersachsen hat die Einführung eines Imkerscheins für Hobbyimker beschlossen
kleiner Bienenstand

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Im Oktober hat die Landesregierung von Niedersachsen die Einführung des Imkerscheins für Hobbyimker beschlossen , denn immer mehr Krankheiten breiten sich unter den Bienenvölker aus. Die alarmierenden Zahlen führten dazu, dass auch der Bundesrat die Initiative begrüßt.

Die Hobbyimkerei erfreut sich immer größerer Beliebtheit. Insbesondere in ländlichen Regionen verstehen sich Bienenzüchter und Landwirte längst als Partner. Außer in Niedersachsen kann in Deutschland jeder, der Spaß daran hat, Bienen züchten. Doch nicht alle, die sich diesem Hobby verschrieben haben, besitzen auch die notwendigen Kenntnisse, um mit ihren Bienenvölkern korrekt umzugehen. Deshalb plädieren immer mehr Tierschützer und professionelle Züchter dafür, dass alle Hobbyzüchter einen Imker-Führerschein machen. Im Oktober hat die Landesregierung von Niedersachsen die Einführung des Imkerscheins für Hobbyimker beschlossen , denn immer mehr Krankheiten breiten sich unter den Bienenvölker aus. Die alarmierenden Zahlen führten dazu, dass auch der Bundesrat die Initiative begrüßt.

Was ist der Imker-Führerschein?

Berufsimker brauchen den Imker-Führerschein sicher nicht, aber bei der stetig wachsenden Zahl an Hobbyimkern wäre er eine sinnvolle Neuerung. Allein in Baden-Württemberg wurden im Jahr 2019 2.000 neue Imker registriert. Zum Schutz der Honigbienen fordern Imkerverbände eine Art Imker-Führerschein, einen verpflichtenden Wissensnachweis für die Imkerei.

Was spricht für den Imker-Führerschein?

Selbstverständlich ist die Bienenhaltung ein spannendes und erfüllendes Hobby und keine Landesregierung möchte den Bienenzüchtern ihre Freude daran verderben. Allerdings sehen immer mehr Menschen mit Sorge, dass zwar die Zahl der Hobbyzüchter steigt, aber das Verantwortungsgefühl für die Bienenhaltung schwindet. Berufsimker absolvieren immerhin eine dreijährige Ausbildung, Hobbyimker bringen sich ihr Wissen selbst bei und können ganz ohne Prüfung Nebenerwerbsimker werden. Doch Imker haben nicht nur Verantwortung für ihre eigenen Bienenvölker, sondern auch für andere. Imkerverbände betonen immer wieder, dass Menschen, die Bienen züchten, Nutztieren erhalten und sich deshalb auch mit deren Bedürfnissen genau auseinandersetzen müssen. Bienen benötigen sehr viel mehr Pflege, als den meisten Menschen bewusst ist. Schließlich müssen auch Angler einen Angelschein besitzen. Deshalb sei ein Imker-Führerschein für Bienenzüchter nur folgerichtig.

Welche Veränderungen bringt die Einführung des Imker-Führerscheins?

Mit Einführung des Imker-Führerscheins zum Wohl der Tiere müsse man gegebenenfalls in Kauf nehmen, dass ein Großteil der Hobbyzüchter ihre Bienenzucht aufgibt. Das stehe aber in keiner Relation zu dem negativen Folgen, die die Unkenntnis übers Bienenzüchten mit sich bringe. So können beispielsweise viele Züchter nicht mit dem schnellen Wachstum ihrer Bienenvölker umgehen und bekommen es mit der Angst zu tun, wenn sie plötzlich die zehnfache Menge an Tieren versorgen müssen. Eine hohe Tierdichte im Bienenstock führt zu neuen Problemen, etwa zu einer Unterversorgung mit Nahrung. Das wiederum macht die Tiere anfälliger für Krankheiten. Auch die Unkenntnis der Hobbyimker über vorbeugende Maßnahmen bringt unterm Strich mehr und häufigere Erkrankungen der Bienenvölker.

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